Kräuterbüscherl

Der 15. August, volkstümlich „Maria Himmelfahrt“ oder auch „Hoher Frautag“ genannt, ist der Höhepunkt des Sommers und die Hitze lässt dann auch schön langsam nach.

Der alte Brauch der Kräuterweihe hat sich aus Legenden um Maria entwickelt. 

Blumen, Kräuter und Getreide werden zum Binden der Kräuterbüscherl aus unserem natürlichen Umfeld vor Sonnenaufgang gesammelt. In ein Kräuterbüscherl gehören Minze, Lavendel, Thymian, Astern, Dahlien und Heckenrosen, dazu noch Johanniskraut, Tausendgüldenkraut, Schafgarbe, Wermut, Kamille, Holler, Königskerzen, Wildkräuter, Breitfuß, Rainfarn, Eisenkraut, Wiesenknopf, Baldrian, Arnika und die wichtigsten Getreidesorten gebunden. Von alters her gehören jedoch mindestens 9 dieser Pflanzen ins Kräuterbüscherl gebunden: Wermut, Kamille, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Johanniskraut, Pfefferminze, Holunder, Königskerze und Getreide. 

Früher band man 77 Kräuter in das Büscherl hinein, heute sollen es mindestens 9, besser 15 oder 21 sein. 

Die von den fleißigen Frauen gebundenen Kräuterbüscherl werden zur Kirche gebracht, wo sie dann am 15. August gesegnet werden. 

Diese Kräuterbüscherl werden mit nach Hause genommen, wo sie dann meistens im Herrgottswinkel oder an eine der Türen des Hauses oder in den First des Hauses gesteckt werden. Schließlich dient auch der aus dem Kräuterbüscherl hergestellte Tee zur Vorbeugung und Genesung von Krankheiten vielfacher Art. Dem kranken Vieh werden Kräuter zur Genesung unter das Futter gemischt. Die Körner des geweihten Getreides werden dem Saatgut hinzugefügt. Droht ein schweres Gewitter, werden Teile des Kräuterbüscherls ins Herdfeuer geworfen. Das Büscherl kann auch an die Hauswand gehängt werden, dort hilft es auch gegen Blitz und Seuchen. Beim Räuchern in den Rauhnächten kann ebenfalls etwas von den getrockneten Kräutern unter den Weihrauch beigemischt werden. 

 

Kräutersegen:

Allmächtiger Gott,

du hast Himmel und Erde erschaffen.

Wir Menschen brauchen zum Leben,

was die Erde hervorbringt.

Ihre Gaben und Kräfte

dienen uns auch zur Heilung.

Viele ihrer Pflanzen sind uns Arznei.

Segne daher diese Kräuter und Früchte,

die wir zum Fest der Aufnahme Mariens

gesammelt haben.

Heile, was krank ist.

Richte, was darniederliegt.

Schenke uns die Vollendung,

die du Maria gegeben hast.

Darum bitten wir dich 

durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Amen

 

Text und Bilder: Cäzilia Althuber