Mundart

Mundart – Sprache der Heimat - Muttersprache

 

Mundart ist eine regional gebundene, ursprüngliche und oft bildhafte Sprachform mit Eigentümlichkeiten des Wortschatzes der Grammatik und Phonetik.


Mundart - auch Dialekt, ist die Volkssprache einer Landesgegend.


Mundartdichtung - ist Dichtung mit bewusster Verwendung der Mundart.

 

Die Mundart im Pongau ist geprägt von sehr starken regionalen Unterschieden. Während sich im Salzachtal vom Pass Lueg bis Schwarzach und Lend keine allzu großen Unterschiede im Ausdruck und der Phonetik feststellen lassen, sieht das in den Seitentälern ganz anders aus. Hier sind zum Teil oft gravierende Unterschiede festzustellen – sogar von einem Ort zum anderen sind interessante Abweichungen vorhanden.

Interessant ist auch, dass die Form der Landschaft die Sprache geformt hat. So klingt in einer schroffen, gebirgigen Gegend die Mundart eher härter als in einer weitläufigeren und weicheren Landschaft zB. des Enns-Pongaues.

 

Im 16. Jahrhundert setzte der Siegeszug der neuhochdeutschen Schriftsprache ein und erreichte in der Aufklärungsepoche seine unangefochtene Dominanz. Die ursprüngliche, gewachsene und echt erlebbare Volkssprache wurde immer weiter in den Hintergrund gedrängt und erfuhr in der Folge eine überaus negative Abwertung. So wurde die Mundart als „verderbte Hochsprache“ bezeichnet und dieses negative Image blieb bis tief ins 20. Jahrhundert hinein aufrecht.

 

So war auch die moderne italienische Sprache im Mittelalter ursprünglich ein Volksdialekt und die Gebildeten bezeichneten sie ebenfalls als barbarische Sprache. Doch als Dante, Petrarca und Franz von Assisi ihre unsterblichen Werke in dieser barbarischen Mundart niederschrieben, wurde dieser Dialekt zur klassischen Sprache Italiens.

 

Obwohl den Dialekten in unseren Regionen immer wieder der völlige Untergang prophezeit wurde; und dies von namhaften Mundartexperten, kann heute eine ungeheure Aufwärtsentwicklung beobachtet werden. Begünstigend war unter anderem die einsetzende Globalisierung unserer Welt, die das regionale Zusammenrücken und das Suchen nach eigenen Wurzeln verstärkt ausgelöst hat.

 

Ein sicheres Mittel die Mundart auch weiterhin lebendig zu erhalten, befindet sich in den Herzen unserer zahlreichen Mundartdichter. Sie sind die Vermittler der schöpferischen Kraft eines Volkes, sie spannen den Faden zwischen dem Reich der Seele und der Welt der modernen Forschung. Und solange es sie gibt, wird die Weiterreichung und Weiterentwicklung der Sprache nicht aufhören, auch im 3. Jahrtausend nicht.

(Bericht von PM2014)