Die Tracht - ein Bekenntnis zu unserer Pongauer Heimat
Als unverwechselbarer Bestandteil und Ausdruck einer regionalen Identität hat sich im Laufe der Zeit in Salzburg eine Vielfalt an Trachten entwickelt. Die Tracht ist die Kleidung der Heimat und ein überliefertes Kulturgut, das in der Vergangenheit aus dem Bauernstand über Generationen weitergegeben wurde. Vor Jahrzehnten zeigte das „Gewand“ die Standeszugehörigkeit an. Daraus entwickelten sich auch in den verschiedenen Salzburger Regionen die unterschiedlichsten Trachten. Aufgrund der gesellschaftlichen Weiterentwicklung der Bevölkerung, gibt es jetzt zum Tragen der Tracht keine Standesunterschiede mehr.
Typisch für den Pongau ist bei den Frauen die Werktagstracht. Sie wird auch „Pongauer Blaudruck“ genannt und meist in Leinen oder Baumwolle mit gewebter Bettzeugschürze verarbeitet. An Sonn- und Feiertagen, sowie bei bestimmten Festlichkeiten tragen bei uns die Frauen die „Pongauer Sonntagstracht“, in Seide oder Wollbrokat, mit aufwendiger Stickerei und Seidenschürze mit Wollrock. Das „Steppmieder“ wird ebenfalls zu diesen Anlässen in Wolle oder Seide mit einer Seidenschürze und dazu passendem Fransentuch getragen. Zu den höchsten Festtagen pflegen die Frauen den traditionellen „Pongauer Überrock“, auch „Austerrock“ oder „Garniergewand“ genannt, mit Hut zu tragen. Diese Tracht ist meist sehr aufwendig verarbeitet. Es gibt nur mehr wenige, die diese Verarbeitungskunst beherrschen. Die Männer tragen bei uns im Pongau gerne den typischen „Pongauer Raßrock“ mit Lederhose oder auch schwarzer Hose. „Beim Heiraten“ wird gerne der typische „Hochzeitsanzug“ ausgeführt.
Durch die Trachtenerneuerung und die Trachtenpflege in den Heimatvereinen wurde die Tracht wieder aktualisiert und der heutigen Zeit angepasst. Dadurch erfährt sie auch bei der Jugend größter Beliebtheit.
(Beitrag von Cäzilia Althuber)
Fesche Dirndl im feschen Dirndlgwandl;
Dirndl ist eigentlich bei uns ein Mädchen. Dabei ist es die Verniedlichungsform von Dirn, wobei eine Dirn bis vor nicht allzu langer Zeit eine Magd auf einem Hof war. Die Arbeitskleidung war dann das „Dirndlgwandl“. Hauptsächlich war das „Dirndlgwandl“ zum Arbeiten da, es musste der Arbeit auf dem Hof, dem Feld oder im Stall standhalten. Die Kleider waren normal einfärbig und ohne Aufwand. Aufgeputzt wurde das „Dirndlgwandl“ erst Mitte des 20. Jahrhunderts, als es Städterinnen als hoffähig empfanden und das Dirndl als bequemes Sommerkleid entdeckten...
Die Lederhose ist ein Teil der Pongauer Gebirgstracht und wird in zwei Formen, als Kurze und als Kniebundhose verbreitet. Die Kurze wurde bei der Arbeit und zur Jagd getragen, die Kniebundhose eher als Festtagshose. Typisch für die Lederhose ist die Bestickung und der Hosenlatz. Eine Besonderheit ist die „Arschnaht“ (Tellernaht). Eine Leder-hose wird grundsätzlichaus sämisch gegerbtem Hirschleder hergestellt. Die traditionelle kurze Lederhose ist knielang. Das ermöglicht die lauten Schnalz Geräusche beim Schuhplatteln.
Zur Lederhose werden gestrickte Modl-stutzen mit Haferlschuhen getragen.
Einer der schönsten Originaltrachten Österreichs Die Pongauer Sonntagstracht ist eine der schönsten und aufwendigsten Originaltrachten in Österreich. Über die Arten und Details der Sonntagstracht schreibt Cäzilia Althuber in ihrem Bericht.
Das Steppmieder ist eines der schönsten und kostbarsten
Trachtenstücke und erfreut sich im ganzen Salzburger Land großer Beliebtheit. Steppmieder werden ungefähr ab Mitte des 19. Jhdt. getragen. Sie werden in aufwändiger Handarbeit hergestellt.
So wie jede Region ihre eigene Tracht hat, so ist es bei uns im Pongau der sogenannte Überrock, andernorts Austerrock oder Garnier-spenzer genannt. Früher war es im bäuerlichen Stand üblich, im Überrock (Austerrock, Garnierspenzer) zu heiraten. Als Geschenk bekam die Braut von ihren Eltern den Hut dazu, wovon sich der Spruch “unter die Haube kommen” ableitet.
Der Hochzeitsanzug wird aus grauer Schurwolle mit grünem Besatz auf schlichte Art und Weise hergestellt. Das Typische ist der Ärmelansatz mit angedeutetem Schlitz, welcher tannengrün gepaspelt ist. Der Rock hat eine normale Sakkolänge, ist vorne leicht abgerundet, ohne Rückenfalte mit tannengrünem Stehkragen. Knöpfe: Hirschhorn. Die Weste ist hochgeschlossen mit 8 – 9 halbkugelförmigen Silberknöpfen.
Die Hose ist aus dem gleichen Stoff wie der Rock, an der Seitennaht mit einer feinen Paspel und ohne Stulpe. Material: mittelgrauer Loden, Weste tannengrünes Tuch. =*Fotos
Der Rassrock mit seinen speziellen Details der Ausfertigung erfährt größter Beliebtheit bei Alt und Jung. Gerne wird er bei uns im Pongau zu Brauchtumsveranstaltungen getragen.
Anleitung Über-, Austerrock, Garnierspenzer“; Schritt für Schritt, so bereite ich alles für den „großen Tag“ der Ausrückung vor und so ziehe ich dann meinen „Über-, Austerrock bzw. Garnierspenzer“ richtig an...
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