Diese besondere Form des Schnalzens ist nur in den Gebirgsgauen (Pinzgau, Pongau, Tennengau und Lungau) üblich. Der Fest- und Hochzeitsschnalzer, auch Herreiter genannt, sitzt auf einem Norikerpferd. Das Schnalzen hoch zu Ross erfordert viel Geschicklichkeit. Das Pferd muss an das Knallen gewöhnt werden, zudem muss darauf geachtet werden, dass das Pferd nicht verletzt wird. Die Peitschen sind zwischen 2 und 4 Meter lang und werden nur mit einer Hand gehalten. Es schnalzen 2, 3 oder 4 Personen im 4er, 6er oder 8er Takt.
Bei großen festlichen Ereignissen ist es Aufgabe der Klöcker, den Festzug mit lautem, rhythmischen Schnalzen anzukündigen. Die höchsten Ausrückungen für Schnalzer sind unter anderem kirchliche Feste, Bischofsbesuche in einer Gemeinde und Hochzeiten. Das Schnalzen soll Glück und Fruchtbarkeit für das Brautpaar oder für den jubilierenden Verein bringen. Das Schnalzen der Herreiter ist heute eine Ehrenbezeugung und ein Salut für besondere Personen, Besucher oder für das Brautpaar.
Auch bei dieser Form des Schnalzens gibt es einen Wettbewerb, deshalb findet alle 2 Jahre das Schnalzen um die Alpentrophäe statt. Grundsätzlich wird dieser Brauch nur auf dem Pferd ausgeübt. Um aber auch der Jugend und den Kindern die Möglichkeit zu geben sich zu messen, findet in den Jahren dazwischen ein Bodenpreisschnalzen (Rupertipreisschnalzen) statt.
Text: Anja Hruby, Michael Becker
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