Heiliger Martin

Bräuche zum Martinsfest

St. Martin war ein guter Mann … Um den Martinstag am 11. November ranken sich viele interessante Bräuche und Legenden.

 

Der Heilige Martin war römischer Soldat. Eine Episode machte ihn weltberühmt. Er teilte mit dem Schwert seinen Mantel mit einem Bettler, der ohne seine Hilfe erfroren wäre.

Später wurde Martin Mönch und sogar Bischof. Nach seinem Tod wurde Martin aufgrund seiner guten Taten vom Papst heiliggesprochen und ist seitdem als Hl. Martin, der Schutzpatron der Bettler und Soldaten, bekannt. 

Am 11. November gedenken die Christen des Hl. Martin. Am Vorabend hatten Heischebräuche der Kinder ihren Platz. Es wurden gesellige Martinsfeuer abgebrannt, woraus sich im 20. Jahrhundert das Basteln der Laternen entwickelt hat und das Laternenfest entstanden ist. Noch heute finden am Martinstag Laternenumzüge statt. Kinder tragen oft selbst gebastelte, bunte Laternen durch die Straßen und singen Lieder zu Ehren des Hl. Martin. Den Laternenumzügen reitet oft ein Mann voran, der Sankt Martin darstellen soll und wie ein römischer Soldat gekleidet ist. 

 

Licht in der November-Dunkelheit

Während die Dunkelheit mit dem Bösen verbunden wird, steht das Licht seit jeher für die Heiligkeit Gottes und das Gute. Deshalb sind die leuchtenden, bunten Laternen beim Martinsumzug ein Ausdruck für die „strahlende Botschaft“ des Hl. Martin: „Vergesst die Notleidenden nicht!“ Sie sollen wie damals Licht in die November-Dunkelheit bringen.

Bekannt sind auch die Martinibrezeln, die in der Pfarrkirche geweiht und dann von den Kindern verzehrt werden. In St. Johann ziehen die Kindergartenkinder mit ihren Laternen durch das Stadtzentrum bis zur Pfarrkirche und singen laut „Ich geh mit meiner Laterne“. Sie tragen Licht in die Dunkelheit und machen auf die Botschaft des Hl. Martin aufmerksam.

Heuer fällt dieses traditionelle Fest dem Virus zum Opfer. Gefeiert wird in abgespeckter Form in kleinem Rahmen mit den Kindern im Kindergarten. Die selbst gebastelten Laternen stehen schon bereit.

 

 

Mit dem Martinstag endet auch das bäuerliche Wirtschaftsjahr, es war der Termin für den Viehabtrieb und die Erntezeit ging zu Ende. Zahlungen waren fällig, Dienstboten wurden entlohnt. Steuern wurden mittels Naturalien bezahlt, z.B. mit Gänsen. Daher auch das Martinigansl, welches noch vor der Weihnachtsfastenzeit als Festmahl gegessen wurde. An diesem Tag endeten und begannen wieder neue Dienstverhältnisse, Pachtzins- oder Besoldungsfristen. Bekannt war auch die „Moschtinipercht“, diese beendete die Almzeit.